2 Calls, 1 Auction, EUR 4,6 Mrd.

Es gibt wieder interessante Neuigkeiten vom EU-Innovationsfond: Vergangene Woche wurden 3 neue Calls mit einem Gesamtfördervolumen von EUR 4,6 Mrd. veröffentlicht. Der Schwerpunkt dieses Jahr? Netto-Null-Technologien, Batteriezellen für Elektrofahrzeuge und erneuerbarer Wasserstoff. Vorher aber noch eine kurze Einordnung. 

Der Innovationsfonds, gespeist aus Einnahmen des EU-Emissionshandelssystems, wird im Zeitraum von 2020 bis 2030 voraussichtlich rund EUR 40 Mrd. bereitstellen. Zwischen 2020 und 2023 wurden bereits EUR 7,2 Mrd. zur Unterstützung von über 120 Projekten ausgeschüttet. Durch die Ergebnisse der IF23 Call-Initiative stieg die Gesamtförderung auf EUR 12 Mrd. für mehr als 200 Projekte. In der ersten Auktion der Europäischen Wasserstoffbank wurden EUR 700 Mio. für 6 Projekte bewilligt.

Zwei Calls, eine Auktion und EUR 4,6 Mrd. 

Die EU stellt nun EUR 2,4 Mrd. für die Förderung von Technologien, die die Energiewende vorantreiben und nur geringe bis gar keine Treibhausgasemissionen verursachen (sog. Netto-Null-Technologien) bereit (IF24 Call). Gefördert werden unter anderem Projekte zur Herstellung von Komponenten für erneuerbare Energien, Energiespeicher, Wärmepumpen und die Wasserstoffproduktion. Die Bewerbungen werden wie gehabt nach ihrem Potenzial zur Reduktion von Treibhausgasemissionen, Innovationsgrad, Reifegrad, Replizierbarkeit und Kosteneffizienz bewertet. Neu ist aber, dass Mitgliedstaaten über die Option „Grants-as-a-Service“ nationale Fördermittel in die EU-Initiative integrieren können.

Der zweite Call, der mit EUR 1 Mrd. dotiert ist, zielt speziell auf die Produktion innovativer Batteriezellen für Elektrofahrzeuge ab (IF24 Battery). Dieser soll Teil einer umfassenderen Strategie zur Mobilisierung von Investitionen in die saubere Energiewende und zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit Europas sein. Um wirtschaftliche Hürden, wie die Skalierung von Gigafabriken, zu überwinden, hat die Kommission weitere Maßnahmen und Instrumente angekündigt. Zusätzlich gibt es in Partnerschaft mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) eine neue Initiative über eine Aufstockung von EUR 200 Mio. im Invest EU-Programm. So sollen Investitionen in die europäische Batteriewertschöpfungskette gefördert werden, insbesondere durch Venture-Debt-Operationen der EIB.

Vorreiter Österreich?

Die zweite Auktion der Europäischen Wasserstoffbank (IF24 Auction) fördert mit EUR 1,2 Mrd. Projekte zur Produktion von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien. Mit einem um EUR 400 Mio. höheren Budget als bei der ersten Ausschreibung werden Projekte unabhängig vom Verbrauchssektor mittels fester Prämien („fixed premiums“) unterstützt. Spannendes Nebenfaktum: In dieser Schiene gibt es die Möglichkeit des „Auctions-as-a-Service“ Mechanismus, der es Mitgliedstaaten ermöglicht, die Auktionsplattform der EU zu nutzen, um Projekte zu fördern, die zwar im Zuge der Ausschreibung eingereicht wurden, aber aufgrund der begrenzten Mittel des Innovationsfonds keine Förderung erhalten konnten. Dadurch können nationale Mittel genutzt werden, damit Projekte im eigenen Land gefördert werden können, ohne eine separate nationale Ausschreibung durchführen zu müssen. Österreich hat gemeinsam mit Spanien und Litauen die Teilnahme daran angekündigt und plant, bis zu EUR 400 Mio. aus nationalen Mitteln bereitzustellen, um Projekte zur Produktion von erneuerbarem Wasserstoff im Inland zu unterstützen.
Nächste Schritte
Interessierte Antragssteller:innen können bis zum 24.4.2025 (17:00 Uhr MEZ) Anträge für die beiden Calls IF24 Call und IF24 Battery über das Funding & Tenders Portal einreichen. Für die Wasserstoffauktion endet die Bewerbungsfrist am 20.2.2025. Erfolgreiche Antragsteller:innen werden voraussichtlich bis zum ersten Quartal 2026 ihre Fördervereinbarungen unterzeichnen. 

Auf dem Weg dorthin unterstützen Sie die Expert:innen des Strategic Funding Teams von BDO gerne. Sie erreichen uns entweder über die Kontaktformular auf unserer Website oder unter funding@bdo.at

 

Unsere Expertin für Funding